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O tempora, o mores!
Als ich jugendlich war, hatten wir von Montag bis Samstag Schule, dabei nur ein- oder zweimal Mittagsschule. Das Internet war noch nicht erfunden und Computer gab es nur in Scienc-Fiction-Filmen. Wir hatten das Glück vier Fernsehprogramme hereinzubekommen, doch auch die vier hatten einen Sendeschluss und das Programm fing erst Nachmittags an.
Wollte man Musik hören, so gab es dafür Kassettenrekorder, Radios und Plattenspieler. Zappen war nahezu unmöglich – außer beim Radioprogramm.
Es war insgesamt einfacher zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Die Sonntage waren sogar oft sehr langweilig, weil „man Sonntags bei der Familie ist“. Spiele für eine Person waren extrem selten, also las man sonntags ein Buch, machte einen Spaziergang, Spiele, traf Verwandte, etc.
Das Telefon hatte eine Wählscheibe in meiner Kindheit. Es war kabelgebunden und ohne Anrufbeantworter.
In meiner Kindheit hatte ich viel Zeit zu lesen oder mit meinen Freunden und Freundinnen zu spielen. An große Stressbelastung durch Überforderung dachte niemand und diejenigen, die ihre Kinder unter Druck setzten um gute Noten zu bekommen, wurden eher als Rabeneltern skeptisch beäugt.
Es hat sich viel verändert.
Wir können das Rad nicht mehr zurückdrehen und wollen es auch nicht, doch gerade beim Thema Stress tut es gut, sich manchmal daran zu erinnern, wie es war oder sein könnte, um sich evtl. kleine Entspannungsoasen zu schaffen.
Obige Grafik von Manfred Spitzer1 macht die drastischen Entwicklungen in der Technik und die Folgen für uns etwas deutlicher, wobei es mir nicht um die Intelligenzentwicklung geht, sondern um die Stressbelastung.
Abschalt-Stress
Computer, Smartphones, Video-Spiele etc. sind nicht von Natur aus böse und machen per se auch nicht dumm. Aber: Während wir uns mit ihnen beschäftigen, beschäftigen wir uns nicht mit etwas anderem, das uns mehr Entspannung verschaffen würde. Die „neuen Medien“ können wahre Suchtmittel werden – und sorgen für ein schlechtes Gewissen2 und damit für Stress:
Doch warum schlagen sie uns so in ihren Bann? Warum beschäftigen wir uns so häufig und ausgiebig mit Computern, Smartphones und Co.?
Ich vermute, es ist die Aufregung, die Spannung, die sie erzeugen können. Egal, ob wir auf unser Smartphone starren, Videospiele spielen oder YouTube-Videos anschauen: Es ist immer etwas los, es passiert etwas. Auch beim Hören von MP3s wechselt häufig die Stimmung, weil wir nicht ein Album anhören, sondern eine Playlist, nicht selten mit verschiedenen Interpreten und Stimmungslagen.
Es fehlen die Pausen
Das Leben, die Musik, die Filme und Videos wechseln schneller, sind abwechslungsreicher und damit spannender als noch zu meiner Jugend.
Dieses ständige Wechseln von Musikstücken, Videos und schnelle Schnitte in aufregenden Filmen und Serien, lassen unsere Anspannung steigen. Unsere Grundanspannung hat sich dadurch erhöht.
Musste ich früher häufig auf einen Anruf warten, oder auf den Beginn einer Sendung, so kann ich heute jemanden in der Regel sofort kontaktieren oder etwas anschauen auf einem Streamingdienst (oder etwas, das ich aufgenommen habe), ohne warten zu müssen bis es beginnt.
Diese Warte- und Ruhezeiten sind verschwunden. Alles wurde schneller und mehr. Die Ruhe dazwischen oder auch dabei, ist verschwunden.
Wollte ich in den 70ern oder 80ern Musik hören von Kassette oder LP, so tat ich das meist etwa 20 min. am Stück, bis die eine Seite der Platte oder der Kassette fertig war. Ich konnte mich zurücklehnen und mich auf die Musik einstellen. Heute wechseln sich verschiedene MP3s ab, die Stimmung ändert sich ständig.
Wir nehmen es schon gar nicht mehr wahr, aber dies alles erzeugt Stress. Es gibt kaum echte Ruhephasen des Nichts-Tuns, Wartens, geduldig Ausharrens oder längeren Zuhörens.
Früher war man häufig gezwungen, etwas nicht zu tun, heute muss man sich selbst zwingen, etwas nicht zu machen, um etwas Ruhe und Entspannung zu finden.
Stress macht krank
Unsere ganze Welt ist schneller und aufregender geworden. Burnout ist ein wichtiges Problem geworden, die Ausfalltage von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf Grund psychischer Belastungen nahmen seit 2005 (bis 2016) um 80% zu (siehe Grafik).
Manche Untersuchungen sprechen von deutlich höheren Zahlen:
„Von 1997 bis 2012 nahmen die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 165 Prozent (…) zu. Die Zahl von Arbeitsunfähigkeiten, also die AU-Fälle, nahm in etwa der gleichen Größenordnung zu, nämlich um 142 Prozent (…). Die Betroffenenquote, also der Anteil der Beschäftigten, die wegen einer psychischen Diagnose krankgeschrieben waren, wächst im betrachteten Zeitraum um 131 Prozent (…).“ (DAK-Gesundheitsreport 20133).
Als Belastungen nennt der Stressreport 20124:
„Den Stand der psychischen Arbeitsanforderungen könnte man verkürzt mit den Schlagworten „viel gleichzeitig, schnell und auf Termin, immer wieder neu, aber auch oft das Gleiche“ zusammenfassen: Denn es sind vor allem Kriterien, wie das ‚verschiedenartige Arbeiten gleichzeitig betreuen’ (58 Prozent) sowie der ‚starke Termin- und Leistungsdruck’ (52 Prozent), aber auch Arbeitsunterbrechungen (44 Prozent) sowie ‚sehr schnell arbeiten müssen’ (39 Prozent)“
Ich schätze, dass sich auch Schülerinnen und Schüler, die in obigem Report leider nicht untersucht wurden, hier durchaus wiederfinden können.
Was sich gleichfalls auf die Schule auswirkt, ist die mangelnde Chance auf einen guten Arbeitsplatz. Dadurch steigt der Leistungs- und Notendruck. So schreiben auch die Autoren des Stressreports 20125:
„Es ist davon auszugehen, dass berufliche Unsicherheit zu einem erheblichen Maße zur Gesamtheit der psychischen Belastung beiträgt […]. Bereits 2008 – also noch vor Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise – berichteten 34 Prozent der Beschäftigten von starken bis sehr starken belastenden Ängsten um die berufliche Zukunft“
Und diese Situation hat sich von Jahr zu Jahr verschärft. Natürlich haben Eltern Angst um die Zukunft ihrer Kinder – und diese um ihre eigene. Es reicht nicht mehr, einen Abschluss zu haben, nicht einmal einen guten, man muss einen sehr guten Schul- oder Universitätsabschluss haben, am besten kombiniert mit guten Beziehungen, um einen vernünftig bezahlten Job zu bekommen.
Ausbildungsstellen für Hauptschulabsolventen sind seltener geworden. Auch Realschüler bekommen mit einem Zeugnisdurchschnitt schlechter als 3,0 kaum noch eine Chance auf einen Berufseinstieg.
Die Situation ist nicht einfach, sie stresst und ängstigt. Beides sind schlechte Ratgeber und führen letzten Endes dazu, dass wir Fehler machen, größere Probleme in der Schule bekommen und häufiger krank werden.
Der Präventionsradar des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung von 20176 untersuchte auch den Zusammenhang zwischen Schulstress und Krankheit und berichtet:
„Bei den weiblichen Befragten, die oft oder sehr oft Stress erleben, lagen die Quoten für Kopfschmerzen bei 41 Prozent, für Bauchschmerzen bei 25 Prozent, Rückenschmerzen 31 Prozent, Schlafprobleme 36 Prozent und Schwindel 28 Prozent. Unter den männlichen Befragten mit oft oder sehr oft Stress lagen die Angaben bei 27 Prozent für Kopf-, 15 Prozent für Bauch- und 28 Prozent für Rückenschmerzen. Schlafprobleme und Schwindel berichteten in dieser Gruppe 26 Prozent bzw. 14 Prozent“7
Deutlicher wird das in den Grafiken des Präventionsradars8:
Problem Serotonin?
Interessant ist, dass junge Frauen ein deutlich größeres Problem mit Stressbelastungen aufweisen, als junge Männer. Dies könnte daran liegen, dass „weibliche“ Gehirne weniger Serotonin-Rezeptoren aufweisen, als „männliche“9. Da Serotonin ein „Glückshormon“ ist, kann evtl. nicht so leicht durch seine Ausschüttung gegengesteuert werden.
„Zu den bekanntesten Wirkungen des Serotonins auf das Zentralnervensystem zählen seine Auswirkungen auf die Stimmungslage. Es gibt uns das Gefühl der Gelassenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit. Dabei dämpft es eine ganze Reihe unterschiedlicher Gefühlszustände, insbesondere Angstgefühle, Aggressivität, Kummer und das Hungergefühl“ (Wikipedia10)
Da vor allem junge Frauen weniger von den stressmildernden Wirkungen des Serotonins betroffen sind, sollten sie ganz besonders lernen, richtig mit Stressbelastungen umzugehen – und ausreichend zu schlafen. So benötigen Frauen im Schnitt etwa 20 min. mehr Schlafenszeit, als Männer.
Stress ist zu einem Dauerzustand für viele Menschen geworden, leider auch für Schülerinnen und Schüler. Stress verschlechtert nicht nur unsere schulischen Leistungen, er sorgt auch für mehr Krankheiten, Ausfallzeiten und ein kürzeres Leben. Es ist nie zu früh damit zu beginnen dem Stress den Kampf anzusagen – oder besser: Im durchdacht und mit Entspannung gegenüber zu treten.
Freizeitstress
Wie zu allem, gibt es auch hier eine aktuelle Untersuchung, den „Freizeit-Monitor 2018“11.
Folgende Grafik findet sich darin:
Und auch diese, leider nicht nach Altersgruppen aufgeteilt:
Ich erzählte ja im vorangegangen Text von meiner Jugend. Diese gehört etwa in 1975/1986. Zeitungen/Zeitschriften tauchen 2018 in obiger Grafik „Zeitvergleich“ nicht mehr auf, „mit Freunden etwas machen“, schaffte es auch nicht mehr in diese Top 10 (die 10 fehlt, da steht „Ausschlafen“).
Freizeit-Zwang
Was man in den Tabellen nicht sieht: Die zwanghafte Freizeitverwertung hat zugenommen:
„Im Durchschnitt üben wir pro Woche 23 verschiedene Freizeitaktivitäten aus. Das sind doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren. Verdichtung gibt es also nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in der Freizeit. Es sind vor allem zeitaufwändige, aktive Hobbys, denen wir laut dem Freizeit-Monitor immer seltener nachgehen. Stattdessen beobachtet Mitherausgeber Ulrich Reinhardt […]:
‚Ich glaube es ist die Angst. Einerseits die Angst, natürlich vor Langeweile. Man schaut nicht mehr aus dem Fenster, was schwierig ist, weil das auch ein Quell für Kreativität und ähnliches ist. Gleichzeitig packen wir unsere Freizeit auch deshalb mit so vielen unterschiedlichen Dingen voll,‘ sagt Ulrich Reinhardt, ‚weil wir Sorge haben, etwas zu verpassen.‘“12
Doch was verpassen wir? Ich glaube wir verpassen vor lauter Freizeitstress das Leben. Unser Leben scheint sich nur noch um das Paar „funktionieren – nicht funktionieren“ zu drehen. Wir müssen so häufig funktionieren, dass wir uns nur noch wünschen, passiv sein zu können, nicht mehr funktionieren zu müssen. Doch scheint diese Passivität zum einen ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, zum anderen die Angst, etwas du verpassen. So nimmt der Stress gerade dadurch zu.
Das Verrückte daran ist jedoch, wenn Menschen danach gefragt werden, was sie in ihrer Freizeit gerne tun würden, antworten sie: Freunde treffen, Sport treiben, ausschlafen.
Freizeit-Optimierung
Einen interessanten Gedanken habe ich auf RP Online gefunden:
„viele Menschen empfinden auch den inneren Druck, ihre Freizeit optimal „zu nutzen“. […] Vielen ist es peinlich geworden, auf die Frage, was man am Wochenende gemacht habe, einfach „nichts“ zu antworten. Wer etwas auf sich hält, hat Dinge vor und stöhnt über das volle Programm. Überlastung gehört zum guten Ton unter modernen Bildungsbürgern.“
Das kann ich nachvollziehen. Seltsamerweise hat auch in meinem Freundeskreis fast niemand mehr Zeit sich einfach einmal so zu treffen. Man stöhnt über Stress oder die Politik oder über etwas anderes, ist aber nicht bereit, etwas gegen den Stress zu tun. „Dazu habe ich keine Zeit!“ Das Verrückte ist, dass sie ja eigentlich die Zeit hätten, sie müssten nur eine Aktivität, die sie stresst, streichen. Doch vielleicht kommt dann ja wieder die Angst, etwas zu verpassen.
„Sind Kinder mit einem vollen Terminkalender also typische Burnout-Kandidaten? Ein klassisches Burnout wird bei Kindern nicht diagnostiziert, sondern Panikattacken, Angstzustände oder zu viel Stress. Aber die Symptome sind ähnlich wie bei den Erwachsenen, die an Burnout erkrankt sind: Schwindelgefühle, Kopfweh, Bauchschmerzen, morgendliches Erbrechen – und der Doktor findet keine organischen Anzeichen“13
Doch das Problem ist alt und bekannt:
„Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse vom Sommer 2008 ergab, dass viele Kinder deutliche Stress-Symptome zeigen. Demnach beobachteten fast 60 Prozent der Eltern bei ihren Kindern mangelnde Konzentration, Nervosität oder Überdrehtheit. 43 Prozent der Eltern gaben an, dass ihr Kind häufig traurig ist und sich zurückzieht, bei 42 Prozent reagieren die Kinder aggressiv und gereizt. Jedes zweite Kind leidet regelmäßig unter Bauch- und Kopfschmerzen. Lern- und Leistungsstörungen treten bei jedem dritten Schulkind auf und 20 Prozent haben einen schlechten Schlaf.“14
Lähmung statt Entspannung
Wenn das Problem schon so lange bekannt ist, warum tun wir nichts dagegen? Ist es vielleicht, weil alle Altersschichten scheinbar betroffen sind und aber niemand etwas ändern möchte, weil dies „zu stressig“ ist und wir für Veränderungen „keine Zeit“ haben? Ist es bequemer sich vor das Fernsehen zu setzen und die Probleme einfach zu vergessen?
Was auffällt ist, dass die Aktivitäten, bei denen man passiv bleiben kann, zugenommen haben. Freizeitgestaltung ist in erster Linie „sich berieseln lassen“, statt aktiv etwas zu unternehmen, wie ein Buch zu lesen, spazieren zu gehen, sich mit Freunden treffen, etc. Aber gerade dies sind die Unternehmungen, die entspannen.
Aktivitäten, die für mehr Anspannung sorgen, sind Fernsehen, Internet nutzen, Unterwegs telefonieren, mit Mobiltelefon spielen und Social-Media nutzen. Sollte „seinen Gedanken nachgehen“ eine andere Umschreibung für „Gedankenkreisen“ sein, dann ist dies sehr bedenklich. Ich erwähne das, weil über dieses Problem sehr viele Schülerinnen berichten.
Echte Entspannungstätigkeiten gibt es nicht mehr, oder sie treten in den Hintergrund – gerade bei Jugendlichen.
Was von vielen nicht verstanden wird, ist, dass Entspannung eine aktive Tätigkeit ist. Gebe ich mich hin, werde ich passiv, dann lasse ich etwas mit mir machen. Ich bestimme nicht wirklich selbst, was mit mir passiert, was aber den meisten nicht bewusst ist. Vielleicht ist der Wunsch danach so groß, weil es auch ein „sich fallen lassen“ für viele bedeutet. „Ich muss nichts denken, ich muss nichts tun“ – und man glaubt, dies vor dem Fernseher zu finden. Aber unser Gehirn ist sehr aktiv, beim Fernsehschauen. Es arbeitet auf Hochtouren. Unsere Muskeln spannen sich an, wenn etwas spannend ist, der Kortisol- und Adrenalinpegel steigt. Wie schon oben erwähnt, bekommen wir zudem ein schlechtes Gewissen.
Fernsehen und Stress
Ein Ausschnitt aus einem Interview15 mit Prof. Dr. Gerald Hüther16:
„Schnelle Bilderfolgen und ständige Szenenwechsel führen dazu, dass die Nervenzellnetze in den höheren Verarbeitungszentren auch rasen und entsprechend nur lose mit einander verknüpft werden können. Ständige Aufregung und das Erzeugen von Angst und Stress versetzen das Gehirn in einen Zustand von Dauererregung. Unter solchen Bedingungen können nur schwer neue und vor allem komplizierte Verbindungen im Hirn entstehen. Die Botschaften und Inhalte, die das Fernsehen transportiert, hinterlassen entsprechende Spuren im Gehirn und prägen so unser Denken und Handeln.“
Und nochmals Manfred Spitzer in einem Interview17. Man kann ihn und seine Forschung nicht oft genug erwähnen:
„Untersuchungen zeigen, dass der Fernsehkonsum in der Kindheit und Jugend mit dem akademischen Erfolg in deutlichem Zusammenhang steht. Die beste Studie dafür ergab: In der Gruppe derjenigen, die mit fünf Jahren weniger als eine Stunde fernsahen, gab es über 50 Prozent Hochschulabsolventen und etwa zehn Prozent Schulabgänger. In der Gruppe mit mehr als drei Stunden Fernsehkonsum pro Tag gab es nur noch zehn Prozent Hochschulabsolventen und über 20 Prozent Schulabbrecher. Der Fernsehkonsum beeinträchtigt die geistige Entwicklung der Kinder.“
Fassen wir einmal zusammen: Fernsehen macht dumm, dick und lässt unser Stresslevel ansteigen. Gleichzeitig bekommen wir ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns zu viel damit beschäftigen (siehe Kapitel davor).
Außerdem haben wir Angst etwas zu verpassen, machen deshalb überall mit, glauben überall dabei sein zu müssen. Zusätzlich trauen wir uns nicht nichts zu tun, weil eine Art Wettbewerb herrscht, wer den größten Stress hat und am meisten tut, weil man dann ein fleißiger Mensch ist. Man stirbt zwar früher an einem Herzinfarkt, hat etliche gesundheitliche Probleme wegen des Stresses, ist aber stolz darauf, was man innerhalb eines Tages alles unternommen hat.
Houston, wir haben definitiv ein Problem!
Nachweise
Abbildungsverzeichnis
Titelbild: © pixabay
„Freizeit-Monitor 2018“, S. 7: Top 10 Freizeitbeschäftigungen. 9
„Freizeit-Monitor 2018“, S. 6: Top 10 Freizeitbeschäftigungen im Zeitvergleich. 9
Literaturverzeichnis
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Digitale Demenz — Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer an der DHBW Stuttgart. Mp4. Leipzig, 2017. https://www.youtube.com/watch?v=ThYy4Z_nhwo
„Entspannen vor dem Fernseher bietet keine Erholung“. praxisvita.de. Zugegriffen 28. Oktober 2018. https://www.praxisvita.de/die-buerde-der-erholung-wieso-sie-besser-nicht-vor-dem-fernseher-entspannen-7005.html
„Fernsehen bremst das Gehirn“. https://www.merkur.de, 13. Januar 2006. https://www.merkur.de/multimedia/fernsehen-bremst-gehirn-172864.html
„Freizeitstress ist der neue Standard“. Deutschlandfunk Nova. Zugegriffen 1. November 2018. https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/freizeitstress-ist-der-neue-standard-studie-zu-freier-zeit.
Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung. „Präventionsradar. Erhebung Schuljahr 16/17. Kinder- und Jugendgesundheit in Schulen“, 2017. https://www.dak.de/dak/download/praeventionsradar-1936276.pdf
Lohmann-Haislah, Andrea. Stressreport Deutschland 2012: psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden. Stressreport Deutschland 2012. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2012.
Prof. Stark Institut. „Zahlen und Fakten“. Prof Stark Institut (blog). Zugegriffen 27. Oktober 2018. https://prof-stark-institut.de/belastungssymptome/zahlen-und-fakten/
Reinecke, Leonard, Tilo Hartmann, und Allison Eden. „The Guilty Couch Potato: The Role of Ego Depletion in Reducing Recovery Through Media Use“. Journal of Communication 64, Nr. 4 (1. August 2014): 569–89. https://doi.org/10.1111/jcom.12107.
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1Digitale Demenz — Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer an der DHBW Stuttgart.
2Reinecke, Hartmann, und Eden, „The Guilty Couch Potato“; „Entspannen vor dem Fernseher bietet keine Erholung“.
3DAK-Gesundheitsreport 2013, zitiert nach Prof. Stark Institut, „Zahlen und Fakten“.
4Lohmann-Haislah, Stressreport Deutschland 2012, 34.
5Lohmann-Haislah, 61.
6Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung, „Präventionsradar. Erhebung Schuljahr 16/17. Kinder- und Jugendgesundheit in Schulen“.
7Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung, 17.
8Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung, 17.
9„Sex Differences In The Brain’s Serotonin System“.
10„Serotonin“.
11Stiftung fuer Zukunftsfragen, „Freizeit-Monitor-2018“.
12„Freizeitstress ist der neue Standard“.
13„Überforderte Kinder, Freizeitstress, Schule, voller Terminkalender, Anforderungen, Burnout-Kandidaten, Mag. phil. Eva Pokorny“.
14„Bornich.de: Kinder zwischen Schul- und Freizeitstress“.
15aktiv-gegen-mediensucht.de, „Fernsehen verändert zwangsläufig unser Gehirn“.
16Prof. Dr. Gerald Hüther, Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Univ. Göttingen und Mannheim/Heidelberg, Psychiatrische Klinik 37075 Göttingen
17„Fernsehen bremst das Gehirn“.